Stellungnahme Demokratiebildung als Auftrag der Schule – Bedeutung des historischen und politischen Fachunterrichts sowie Aufgabe aller Fächer und der Schulentwicklung
Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz hält es für erforderlich, Demokratiebildung in Schulen noch besser zu verankern. Das betrifft zunächst den politischen und historischen Fachunterricht, der unverzichtbare grundlegende Beiträge zur Bildung mündiger Bürger:innen leistet. Daneben muss Demokratiebildung auch als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip weiterentwickelt werden. Eine wirksame Verankerung von Demokratiebildung bedarf aber auch einer koordinierten Schulentwicklung, die von allen Lehrkräften sowie von einer aktiven Schulleitung getragen wird.
Weil aktuell der demokratische Rechtsstaat von unterschiedlichen Seiten unter Druck gerät, rückt Demokratiebildung verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Demokratiebildung und die Förderung gesellschaftlicher Integration sind neben der Vermittlung fachlicher Kompetenzen und der Förderung von Chancengerechtigkeit zentrale Funktionen der Schule. In Zeiten globaler Krisen und innergesellschaftlicher Konflikte, in denen sich häufig Gesinnungsgemeinschaften in sozialen Netzwerken gegeneinander abschotten, ist Schule in besonderer Weise (heraus-)gefordert.